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  Tödliche Mutprobe
 
Tödliche Mutprobe

Hey Sally, warte mal!“ rief mir eine Jungenstimme zu. Ich kam gerade von einkaufen und trug zwei schwere Beutel mit Lebensmitteln die ich gerade noch so tragen konnte. Deshalb fiel es mir schwer mich umzudrehen um zu sehen wer mich gerufen hatte. Ich kannte diese Stimme, jedoch wusste ich nicht wo ich sie einordnen sollte. Sofort stellte ich die Einkaufsbeutel an eine Mauer und blicke mich um. Hinter mir stand Martin ein Junge aus meiner Schulklasse. Martin war ein kecker Bursche der immer für einen Streich zu haben war. Nicht selten bekam er Einträge von den Lehrern. Er hatte sogar schon einen Verweis da er beim anzünden von Papierkörben und Knallern im Schulgebäude erwischt wurde. Er trug eine schwarze Lederjacke mit einen Totenkopf und roch nach Alkohol. Ich konnte ihn nie so richtig leiden. Na ja irgendwie hatte ich auch immer etwas Angst vor ihm aber kleinere Streiche machte ich trotzdem mit um nicht ausgeschlossen zu werden. Ich begrüßte ihn freundlich und fragte ihn warum er mich denn gerufen hätte. „Hey Sally, heute Nacht steigt ne Party in der Disco „The Lion“. Da musst du unbedingt mitkommen!“ Verwirrt sagte ich dass ich mir das noch überlegen müsse da ich ja auch noch zu Hause etwas zu tun hätte. Martin drängte mich direkt dazu. Immer wieder versprach er mir das es die beste Party meines Lebens werden würde. Ich hatte keine Lust mehr auf sein Gelaber, nahm meine beiden Einkaufsbeutel und lief geradewegs auf mein Elternhaus zu. Ich war schon ganz außer Atem als ich der Kellertreppe hinauf ging. An der Küchentür stand schon meine Mutter die mir eine Lektion erteilte warum ich nur so spät vom einkaufen käme. Sie würde die Lebensmittel unbedingt noch vor Abend brauchen. Wortlos stellte ich die bis zum Rand mit Lebensmitteln gefüllten Taschen auf den Küchentisch und ging auf mein Zimmer. Sollte ich wirklich zu dieser Party gehen? Ich war kein Disco-Fan und schon gar nicht so eine die mit solchen Jungs wie Martin draußen herumzog. Kaum hatte ich den Fernseher eingeschaltet um GZSZ anzuschauen rief mich meine Mutter, ich sollte ihr in der Küche mit helfen. Lustlos ging ich hinunter in die Küche, das hatte mir gerade noch gefehlt. Stundenlang beschäftigte mich meine Mutter mit Kartoffeln schälen, Gurke schneiden, abwaschen und Brötchen schmieren. Das war ja klar, am darauf folgenden Tag sollte der fünfzigste Geburtstag meines Vaters gefeiert werden. Wahrend der vielen Arbeit hatte ich die Zeit ganz vergessen und erschrak als es schon Abends halb elf war. Sofort zog ich mir meine Jacke und meine Schuhe an. Ich hatte mir überlegt doch zu der Party zu gehen. „Wo willst du hin!“ fragte plötzlich meine Mutter streng. Jetzt saß ich in der Klemme, was sollte ich sagen? Meine Mutter war immer ein bisschen streng und erlaubte mir nur in Ausnahmefällen mit meinen besten Freunden spät Abends noch was zu unternehmen, aber sicherlich nicht mit solchen wie Martin. Deshalb log ich „Ich war den ganzen Tag nicht an der frischen Luft, darum möchte ich noch einmal kurz raus!“ „Aber heute Abend sicher nicht mehr, du musst ins Bett, morgen musst du ausgeschlafen sein, wir müssen ja auch noch Dekorieren und Tische decken. Da brauche ich dich sicherlich!“ entgegnete mir meine Mutter. In mieser Stimmung ging ich hinauf in mein Zimmer. Müde war ich überhaupt nicht. Da ich meine Zimmertür noch nicht richtig zugemacht hatte hörte ich wie meine Mutter ins Bad ging und sich wie jeden Freitag ein Wannenbad nahm. Das wäre doch die beste Möglichkeit zu fliehen, fiel mir ein. Meine Mutter würde glauben das ich schlief! Leise schlich ich mich der Treppe hinunter, nahm meine Jacke und verließ das Haus. Eisiger Wind wehte mir ins Gesicht als ich auf der Straße stand, doch ich wollte nicht zurück ins warme Haus, ich wollte meinen Willen durchsetzen, wie schon immer in meinen Leben. Mit schnellen Schritten ging ich die Straße hinunter. Ich wusste ja wo die Disco „The Lion“ war. Es waren ja nicht viele Meter von meinen Elternhaus entfernt. Als ich mich der Disco näherte sah ich schon Martin am Eingang stehen. Laute Musik dröhnte aus der Disco, irgendwie war mir komisch zu mute. Mein inneres Ich sagte mir das es besser wäre umzukehren und nach Hause zu gehen, doch ob ich wollte oder nicht wie hypnotisiert lief ich auf Martin zu. Er erkannte mich schon von weiten und schrie mir schon etwas entgegen, das ich aber durch die laute Disco- Musik nicht verstand. Erst als er direkt vor mir stand verstand ich was er mir sagte. „Ey hätte gar nicht gedacht das du doch kommst, wenn du aber glaubst das du jetzt in die Disco gehst, denkst du vollkommen falsch!“ „Was denn sonst, sagtest du mir nicht hier soll eine coole Party steigen?“ fragte ich ihn verunsichert. „Klar, heute ist hier eine Party, aber vorher kommst du erst einmal mit mir mit!“ lachte er mit einen frechen grinsen. Was hatte er nur vor? Langsam trottete ich ihn hinterher. Meine Knie zitterten, nicht nur wegen der Kälte, ich war mir jetzt wirklich unsicher ob ich ihn wirklich folgen sollte. Immer mehr entfernten wir uns von der Disco. Ich bemerkte das er zu einen Parkplatz lief .An einen der parkenden Autos erkannte ich zwei dunkle Gestalten, die ich von weiten nicht erkannte. Als wir an den Parkplatz ankamen, wusste ich das es Robert und July waren. Robert war Martins bester Kumpel und July war seine Ex- Freundin. Leise sagte ich „Hallo“ und fragte mich was ich hier sollte. Im vollen Ernst blickte mir Martin ins Gesicht und sagte: „Weist du, Robert, July und ich sind die coolste Gang der Stadt, aber wir bestehen leider nur aus drei Leuten. Das heißt ich suche Mitglieder! Wer in meiner Gang ist, bekommt kostenlos Alkohol, Zigaretten, Disco- Besuche auf meine kosten und du kannst dir dein eigenes Geld verdienen! Ja du hast richtig gehört, wenn du bei uns bist sind dir alle Wünsche erfüllt. Doch freu dich nicht zu früh, bevor du zu uns gehörst, musst du den blauen VW der da hinten steht mit Benzin übergießen und anzünden. Schaffst du es, gehen wir in die Disco und feiern, schaffst du es nicht, darfst du nicht in unsere Gang! Hast du verstanden!“ Ich nickte. Robert drückte mir einen vollen Benzinkanister und ein Feuerzeug in die Hand. „Wir gehen hinüber auf die andere Straßenseite und beobachten dich, sobald der Wagen lichterloh brennt hast du gewonnen, wir rennen fort und treffen uns dann in der Disco.“ Flüsterte mir Martin noch zu. „Jetzt mach schon, wir haben es doch auch geschafft!“ drängte Robert. Jetzt wurde mir klar warum in letzter Zeit oft von Autobränden in der Gegend die Rede war. Martin, Robert und July steckten also dahinter. Zitternd hielt ich den Benzinkanister fest und ging mit langsamen Schritten in Richtung VW. Ungefähr zehn Meter vor dem VW lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Das war doch das Auto meines Vaters! Unmöglich konnte ich dieses in Brand setzen! Noch einmal drehte ich mich um. Martin, Robert und July standen ungefähr hundert Meter von mir entfernt und schauten zu mir herüber. Was sollte ich jetzt tun? „He du Feigling beeil dich mal!“ schrie mir Martin zu. Ohne nachzudenken öffnete ich den Benzinkanister und zündete wie von einer Fremden Macht ergriffen das Feuerzeug an. Durch meine schweißnassen Hände rutschte mir das Feuerzeug plötzlich aus der Hand. Ich erschreckte mich und ließ plötzlich den Benzinkanister fallen. Panisch rannte ich weg. Ich rannte so schnell wie ich konnte die Straße hinunter, dann um die Ecke am Marktplatz vorbei. Ich hörte noch Martin schreien: “Hiergeblieben!“ Doch ich war schneller! Als ich auf der Straße lief wo ich wohnte hörte ich einen lauten Knall und sah eine Rauchwolke als ich mir umdrehte. Mir war klar was passiert war. Ich bekam Seitenstechen und lief nun mit langsameren Schritten nach Hause. Mein Herz raste. Was würde mein Vater sagen wenn er da hinter kommt das ich das Auto angebrannt habe? Würden mich Martin, Robert, und July verpetzen? Leise schlich ich ins Haus und ging auf mein Zimmer. Ich zog meinen Schafanzug an und legte mich ins Bett. Immer noch zitterte ich am ganzen Körper. Meine Mutter schlief anscheinend schon. Plötzlich klingelte es an der Haustür. Ich zuckte zusammen. Das war vielleicht die Polizei! Das klingeln wurde heftiger! Ich hörte wie meinen Mutter aus den Schlafzimmer ging, die Treppe hinunter und die Haustür öffnete. „ Mein Auto ist explodiert ich habe kein Auto mehr, drei solche dumme Jugendliche haben es angebrannt...und alle drei sind leider tot. Schade da kann man sie ja nicht einmal für ihrer Schandtat verprügeln! Ausgerechnet vor meinen Geburtstag!“ Ich erkannte die Stimme meines Vaters. Die ganze Nacht lag ich wach und konnte nicht schlafen. Am nächsten Tag las ich in der Zeitung: TÖTLICHE MUTPROBE, DREI JUGENDLICHE KOMMEN BEI AUTOBRAND UMS LEBEN:“ Mit zitternden Händen legte ich die Zeitung aus der Hand. Wie schnell hätte ich unter den Toten sein können!

 
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