have fun!
  Eingeschlossen
 
Eingeschlossen

Annelise war gerade auf dem Heimweg. Endlich hatte sie die Schule hinter sich. Die Schule fand sie nur besonders gut wenn sie heimgehen konnte oder wenn Ferien waren. Ihre Freundin Lisa war heute krank, wie oft schon in den letzten Tagen. Vielleicht lag es daran, dass diese Woche einige Arbeiten anstanden. Annelise fand diese Art „ Blau“ zu machen gar nicht so schlecht, man musste zwar die Arbeiten nachschreiben, aber man hatte mehr Zeit zum Lernen. Lisas Eltern waren sehr großzügig, ganz im Gegenteil zu Annelises Eltern, die schon schimpften wenn Annelise zehn Uhr anstatt neun Uhr abends vom Tanz nachhause kam. Lisa hatte jedoch auch viel bessere Noten als Annelise. Aber trotzdem fand es Annelise unfair das sich ihre Freundin vom Unterricht drückte. Da ihr langweilig war trödelte sie auf einen Umweg entlang. Das schöne Wetter heute gefiel ihr besonders gut, endlich musste sie nicht mehr in der Stube herumsitzen und den Regen beobachten. Als sie von dem Boden aufblickte sah sie ein forthüpfendes Eichhörnchen, das sofort auf einen Baum und dann von einem Ast zum anderen sprang. Doch plötzlich hielt sie inne. Auf der rechten Seite der Straße befand sich ein kleines Häuschen, das im Gegensatz zu allen anderen Häusern auf dieser Straße ganz anders aussah. Die Fenster waren mit festen, schwarzen Holzbrettern zugenagelt und die Tür war nur so groß, dass ein kleines Kind hindurchpassen könnte. Das Haus war im Gegensatz zu den anderen Häusern mit schwarzen Teer angestrichen und hatte keinen Schornstein. Unmöglich konnte dort jemand wohnen. Annelise überlegte kurz ob sie anklopfen sollte, doch ihr inneres Gefühl wurde dabei unruhig, ihr Herz fing an zu schneller zu klopfen, irgendwie hatte sie ein Angstgefühl das sie eigentlich nicht kannte. Mit schnellen schritten ging sie zur Tür, sollte sie wirklich einfach anklopfen, einfach so ohne Grund, nur weil sie ihre Neugier nicht stillen konnte? Ein letztes mal atmete sie tief durch, blickte zurück das niemand kam und klopfte zweimal leise an die Tür. Wie sie erwartet hatte, öffnete niemand. Sie griff zum Türdrücker und drückte ihn herunter. Plötzlich sprang die Tür auf. Annelise erschrak, sie glaubte wenigstens dass die Tür eines Hauses wo niemand mehr wohnt abgeschlossen sein muss. Annelise zwängte sich durch die schmale Tür hinein ins Haus. Doch kaum war sie über die Türschwelle, krachte es und die Tür flog wie durch einen großen Windstoß zu. Um sie herum war alles finster. Sie erinnerte sich daran dass die Fenster zugenagelt waren. Annelise erschrak, sie suchte alles nach der Türklinke ab, konnte sie aber leider nicht finden. Verzweifelt steckte sie ihre Hände in die Hosentaschen, als sie darin plötzlich eine kleine Taschenlampe fand. „Was für ein Glück!“ dachte sie. Sofort knipste sie die Taschenlampe an. Stark leuchtete sie nicht mehr, jedoch konnte sie jetzt alles, zumindest wenigstens die Umrisse mancher Sachen erkennen. Sie drehte sich um, um zur Tür zu gehen, jedoch war keine Tür mehr da! Panisch drehte sie sich im Kreis und suchte verzweifelt die Tür. „Sie muss doch hier irgendwo gewesen sein!“ dachte sie. Annelise wurde immer panischer, sie ging in dem nächsten Raum um nach einer zweiten Tür Ausschau zu halten. Als sie den zweiten Raum betrat gefrohr ihr das Blut in den Adern. Unter den matten Schein ihrer Taschenlampe erkannte sie zwei Leichen, schon fast Skelette, die auf einen mit Samtstoff überzogenen Sofa lagen. Für einen Moment schaltete sie die Taschenlampe aus. Sie hielt die Hand vor dem Mund um einen Schrei zu unterdrücken. Erneut schaltete sie die Taschenlampe ein, nahm ihren ganzen Verstand zusammen und ging ein paar Schritte näher an die Leichen heran. Trotz das die Leichen schon halb verwest waren, konnte sie erkennen das es eine Frau und ein Mann war, denn die Frau hatte ein langes weißes Kleid mit roten Schleifen an und der Mann trug einen schwarzen Anzug mit einen schwarzen Zylinder. Annelise erschrak erneut, denn es war ein Brautpaar! Von den Leichen war ansonsten nicht mehr viel mehr übrig als das Skelett und ein paar Haut und Muskelteile, die aber durch die vielen Fliegen im Haus schon halb zerfressen waren. Erst jetzt wurde es Annelise von den Geruch der fauligen Leichen fast schlecht. Sie konnte dieses Bild nicht mehr länger sehen und ging wieder zurück in den ersten Raum, aus dem sie gekommen war, um weiter nach der Tür zu suchen. Sie wollte unbedingt nachhause und ihrer Mutter Rosa Neubauer alles erzählen. Vergeblich suchte sie nach der Tür. Sie konnte sie einfach nicht finden. Traurig und fast verzweifelnd setzte sie sich vor einer alten Küchenschranktür. Plötzlich überkam ihr eine Neugier und sie öffnete diese Schranktür. Nun begannen ihre traurigen Augen zu glänzen, denn vor ihren Augen stand eine Fünfstöckige Buttercremetorte mit bunten Marzipanblumen und einen Brautpärchen aus Zuckermasse und Schokolade! Erst jetzt bemerkte Annelise das ihr Magen knurrte. Ihr wurde klar, dass es die Torte des Brautpärchens sein musste, das tot auf den Sofa lag. Hungrig suchte sie nach einem Messer um sich ein oder auch mehrere Stücke abzuschneiden. Da auch in den unteren Schubladen der Küche weder Messer noch andere Besteckgegenstände vorhanden waren suchte sie in ihren Schulranzen. Dort fand sie aber nur Hefter und Bücher. Kurz entschlossen nahm sie ihren Russischhefter und teilte damit die Torte in mehrere Stücke.

Hungrig verzehrte sie einige, dieser schon stark säuerlich schmeckender Tortenstücke. Als sie satt war blieb noch eine dreiviertel Torte übrig, die sie wieder zurück in den Schrank legte. Den schmutzigen Russischhefter legte sie wieder in ihren Ranzen zurück. „Wie alt muss die Torte denn schon sein und warum ist das Brautpärchen gestorben?“ fragte sich Annelise. Vielleicht sind die beiden auch gestorben weil sie in diesen Haus eingesperrt wurden? Wer sollte sie denn eingesperrt haben, würde sie selbst auch so enden müssen? Erschrocken stand sie auf, jetzt wusste sie es, sie war eingesperrt. Durch die zugenagelten Fenster ist ein Durchkommen unmöglich, da die Fenster so fest vernagelt waren das man sie nur mit spezielle Werkzeuge hätte öffnen können, die Anneliese natürlich nicht besaß. Noch einmal wagte sie sich ins Zimmer der beiden Leichen hinein. Im hinteren Teil des Zimmers stand eine Schrankwand, die aus der Zeit des achtzehnten Jahrhunderts zu stammen schien. Das untere linke Fach war geöffnet, da schaute Annelise sofort hinein. Es befand sich ein ganzer Stapel Papier darin. Anneliese breitete den Papierstapel auf den Fußboden aus. Es war wie eine Kartei der Stadt, jeder Bürger wurde erwähnt und über jeden wurde einiges dazugeschrieben. Schockierend bemerkte Anneliese das der Schein ihrer Taschenlampe schwächer wurde. Trotzdem konnte sie noch alles erkennen. Durch die zugenagelten Fenster war es auch am Tag in diesem kleinen Haus stockfinster. Das ärgerte Anneliese sehr, durch normale Fenster hätte sie ja auch schon lange abhauen können. Von der einen zur anderen Minute begann Anneliese zu zittern, in ihren Händen hielt sie eine Karte, mit dem Absender :Anneliese Müller! Sofort las sie: Liebe Tante Emma, lieber Onkel Fritz, zu eurer Hochzeit wünsche ich euch nur das beste, vor allem ein langes gemeinsames Leben! Eure Anneliese. Nun erinnerte sie sich, damals als sie acht Jahre alt war herrschte Uneinigkeit zwischen ihren Eltern und ihrer Verwandtschaft, doch zu der Hochzeit ihrer Tante und ihren Onkel bekam sie von ihrer Mutter eine Karte diktiert, die sie unbedingt schreiben sollte. Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter, waren etwa die beiden Leichen ihre Verwandten? War das etwa das Haus ihrer Verwandten die sie nie gekannt hatte? Wie in Trance hörte sie das laute Dröhnen eines Martinshorn. Sie konnte nicht entscheiden ob es das Krankenauto oder das Polizeiauto war. Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr, die ihr sagte das es schon zehn Uhr Abends war. Schnell schreckte sie auf, vielleicht hatte ihre Mutter schon die Polizei angerufen weil sie vermisst wurde? Laut schrie sie:“ Helft mir, helft mir ich will hier raus!“ Leider hörte sie keiner. Als sie aufstand bemerkte sie einen seltsamen Abdruck auf ihren Knien. Sie schob den Teppich zur Seite und sah das sie sich auf einen Deckel gekniet hatte, der einen Durchmesser von mindestens einen Meter haben musste und wie ein Gullydeckel aussah . Langsam und in voller Spannung hob sie den Deckel an. Vor ihr befand sich ein tiefes Loch, wo es anscheinend weit nach unten in den Kerker ging. Doch es konnte kein Kerker sein, da am Rand eine Strickleiter befestigt war. Anneliese überlegte ob sie hinunter gehen sollte, doch sie hatte Angst das die Strickleiter sie nicht aushalten könnte. Auf der anderen Seite kam ihr die Idee das unten im Keller doch irgendwo eine Tür sein konnte. Anneliese nahm ihren ganzen Mut zusammen und stieg zitternd Schritt für Schritt der Strickleiter hinunter. Panische Angst überkam ihr als sie merkte das sie in etwa acht Minuten immer noch hinunter stieg. Wann werde ich endlich unten ankommen? Fragte sie sich. Gerade in diesem Moment spürte sie festen Boden unter ihren Füßen. Sofort knipste sie ihre Taschenlampe an. Gewaltig zuckte sie zusammen so dass das Licht ihrer Taschenlampe sofort wieder aus war. Vor ihren Augen lag eine Frau, die an Hände und Füße gefesselt war und deren Mund mit einen Klebeband zugeklebt war. Sie trug einen alten braunen Kittel und sah Anneliese mit erschrockenen Augen an. Die Frau schien noch ganz jung zu sein, sie hatte lange schwarze lockige Haare und braune Augen. Anneliese schaltete ihre Taschenlampe wieder ein, die nun bedeutend schwächer geworden war. Fassungslos stand Anneliese da und überlegte was sie tun sollte. Mit der Hand konnte sie die schweren Eisenketten unmöglich entfernen. Zuerst wollte sie das Klebeband abziehen damit die Frau sprechen könnte, doch genau in diesen Moment erlosch ihre Taschenlampe! Grübelnd schlug Anneliese auf ihre Taschenlampe ein, das hatte gerade noch gefehlt. Um sie herum war alles Stockfinster. Plötzlich spürte Anneliese an ihren linken Arm einen festen Griff. Laut schrie sie auf, doch herzlos wurde ihr Mund nun auch mit Klebeband zugeklebt. Ihre Hände wurden hinter ihren Rücken gefesselt. Hatte sie denn etwas unerlaubtes getan? War es ein Fehler gewesen in dieses Haus zu gehen? Anneliese wusste gar nicht mehr wie ihr Geschah. Mit voller Kraft zerrte der Unbekannte Anneliese der Strickleiter hinauf. Würde er sie töten? Anneliese bekam nun panische Angst. Als sie nun endlich oben angekommen waren, zog der Unbekannte eine Taschenlampe und leuchtete Anneliese ins Gesiecht. Mürrisch schrie er: „Was suchst du hier und wo ist das Viertel der Torte? Die war vorher noch nicht angeschnitten! Anneliese fuhr zusammen, der Unbekannte trug einen Zylinder und einen schwarzen Anzug! „Jawohl unsere Torte, sonst können wir nicht heiraten!“ kam eine Stimme aus der Küche. Anneliese drehte sich um, unter der Küchentür stand eine Frau mit einen weißen Kleid auf dem rote Schleifen aufgenäht waren. Ihr war sofort klar, das musste die Braut sein. Das Sofa war leer, die verfaulten Leichen waren weg. „Entschuldigung, aber ich hatte solchen Hunger...“ stotterte Anneliese. „Kette sie fest!“ befahl der Bräutigam. Die Braut ging zur Schrankwand, kramte in der untersten Schublade, die Anneliese vorher noch nicht durchsucht hatte, holte eine eiserne Metallkette heraus und übergab sie ihren Bräutigam. Der kettete Annelieses Hände fest und klebte ein neues Klebeband auf ihren Mund. „Was machen wir jetzt mit ihr?“ fragte der Bräutigam seine Braut. „Na hinunter in den Verlies, zu der anderen Frau, die uns totgeschlagen hatte, nur weil wir sie von unserer Hochzeitsfeier ausgeladen hatten..., aber dann kam zum Glück das Krankenauto und hat uns wiederbelebt. Hihi!“ Anneliese liefen Tränen über ihre Wangen. Jetzt wusste sie warum sie das Martinshorn gehört hatte, es war das Krankenauto um das Brautpaar wiederzubeleben! Kurz zwickte sie sich um zu wissen ob sie träumte oder ob es Wirklichkeit war. Aber leider war es kein Traum. „Ach was, wir nehmen sie einfach mit auf unsere Hochzeit! Die beiden können uns schon genug beim Geschirr abtrocknen helfen, ab ins Auto!“ entgegnete der Bräutigam spöttisch. Der Schein der Taschenlampe des Bräutigams, war fast doppelt so hell als der Schein ihrer kleinen Taschenlampe, die nun gar nicht mehr ging. Der Bräutigam befahl der Braut die Haustür zu öffnen und den Wagen zu starten. Jetzt staunte Anneliese. Die Braut ging auf die Schrankwand zu und schob sie bei Seite wie als wäre sie aus Pappe. Hinter dieser Schrankwand erschien plötzlich eine kleine Tür, durch die nur ein kleines Kind durchpassen würde. Anneliese wusste, das es die Tür sein musste durch das sie ins Haus gekommen war! Launisch öffnete die Braut die Tür und ging hinaus, doch beim hinausgehen blieb sie mit ihren langen weißen Kleid an einen Nagel hängen. Ein großes Loch war nun in ihren Kleid zu sehen. Hysterisch schrie sie auf: „So ein Mist, jetzt ist die Hochzeit wohl im Eimer, ich heirate heute nicht, bring sie wieder zurück in den Kerker!“ Mit einen Seufzer verschloss sie die Tür und schob die Schrankwand wieder davor. Der Bräutigam führte Anneliese wieder hinunter in den Kerker und verschloss den Kerkerdeckel. Dabei verlor er seine brennende Taschenlampe, die unten im Kerker weiterbrannte und den beiden gefangenen wenigstens etwas Licht gab. Anneliese fühlte sich wie ein Verbrecher. Sie konnte es nicht verstehen einfach eingesperrt zu werden nur weil sie sich einen Blick in ein fremdes Haus gewagt und drei Stück Torte gegessen hatte Anneliese blickte die neben ihr liegende Frau an, doch in ihren Gesicht war ein lächeln! Was hatte das wohl zu bedeuten? Fragte sich Anneliese. Die junge Frau bewegte ihre Lippen solange, bis sich das Klebeband von ihren Mund löste. „Hallo, kann ich dir irgendwie helfen?“ fragte die Frau. Anneliese bewegte ebenfalls die Lippen so sehr das sich das Klebeband ablöste. Als sie sprechen konnte erzählte sie der Frau wie sie hieß, dass sie durch Neugier in dieses Haus gekommen war, das sie zwei Leichen auf den Sofa hatte liegen sehen und das sie nun plötzlich lebendig waren. Dann fragte sie nach ihren Namen. Die Frau antwortete:“ Ich heiße Jenny, ich bin hier eingesperrt worden, weil ich genau wie du versucht habe ins Haus zu kommen weil ich neugierig war und weil mich das Haus irgendwie ansprach. Das ich das Brautpaar getötet habe ist nicht meine Schuld, gut meine Mutter hat es umgebracht, da sie mich nicht freiließen. Dann hat sie nach mir gesucht, hat mich aber nicht gefunden und ist dann wahrscheinlich abgehauen. Anneliese kochte innerlich, sie vermisste bis jetzt noch keiner. Anneliese fragte: „Hast du eine Idee wie wir hier je wieder herauskommen?“ Jenny zuckte mit den Schultern dann antwortete sie: „Na jedenfalls werden wir uns erst mal aus dem Eisenketten befreien müssen, dann können wir der Strickleiter hinauf...aber hinaus aus dem Haus können wir trotzdem nicht, es gibt ja keine Tür.“ „Doch es gibt eine Tür!“ lachte Anneliese. Sie erzählte nun von der Schrankwand, welche die Braut einfach verschoben hatte und dahinter die kleine Tür erschien durch die sie gekommen war. Die Augen von Jenny begannen zu glänzen. „Dann nichts wie los, jetzt ist es Nacht. Lass uns unser Glück versuchen und lass uns abhauen!“ sagte Jenny fast schreiend. Jenny presste mit voller Kräfte ihre Hände auseinander um die Ketten zerspringen zu lassen, doch außer blaue Flecken und blutige Handgelenke erreichte sie nichts. Sie befahl Anneliese das gleiche zu tun. Anneliese presste ebenfalls ihre Hände auseinander aber auch bei ihr sprangen die Ketten nicht auseinander. „Ich schaffe es nicht.“ sagte Anneliese schon fast weinend. Noch einmal riss sie sich zusammen. Annelieses Gesicht wurde plötzlich feuerrot, ihre Zähne biss sie zusammen, an ihren Kopf konnte man jede einzelne Ader erkennen, blut tropfte von ihren Handgelenken, als es plötzlich einen „Klick“ gab und ihre Eisenketten auseinander sprangen. Erleichtert stieß sie einen kleinen Freudenschrei aus. Sie hatte es geschafft! Nun war alles andere nur noch eine Kleinigkeit, sie befreite Jenny von ihren Fesseln. Anneliese hob die Taschenlampe auf die auf dem Boden lag und den beiden etwas Licht spendete und forderte Jenny auf, der Strickleiter hinaufzugehen. Vorsichtig schlichen sie sich der Strickleiter hinauf. Als sie oben angekommen waren drückte Anneliese mit ihren Kopf den Eisendeckel auf. Mit größter Vorsicht zwängte sie sich hoch und half Jenny. Als sie oben angekommen waren leuchtete Anneliese mit der Taschenlampe durch das Zimmer. Auf den Sofa lag das Brautpärchen Seite an Seite schlafend. Der Bräutigam schnarchte laut. Leise schob Anneliese die Schrankwand beiseite. Sie war ja wirklich so leicht wie Pappe. Sie ärgerte sich warum ihr das nicht vorher schon aufgefallen war. Nun war die kleine Tür zu sehen. Leise drückte Anneliese den Türdrücker hinunter. Abgeschlossen, was nun? Ärgerlich sah Anneliese die Tür an. Warum gerade jetzt? Jeden Moment könnte das Brautpaar aufwachen. Jeden Moment könnte die letzte Chance zu fliehen vorbei sein. Jenny leuchtete inzwischen mit der Taschenlampe durch das Zimmer um sich nach dem Schlüssel umzusehen. Da war er! Nur der Schlüsselbart schaute aus der Brusttasche des Jacketts des Bräutigams heraus. Wie kamen sie nun dazu den Schlüssel heraus zu holen ohne das der Bräutigam aufwachte? Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und holte den Schlüssel Stück für Stück aus seiner Tasche. Es wäre auch ihre einzige Chance zu fliehen. Gerade als Jenny den Schlüssel aus seiner Tasche heraus gezogen hatte schlug er die Augen auf. Schnell rannte Jenny zur Tür und gab den Schlüssel Anneliese, die ihn sofort nahm und begann die Tür aufzuschließen, als Jenny plötzlich die Taschenlampe aus der Hand fiel, die in tausend Scherben zersprang. Der Bräutigam wusste nun was los war und sprang schlaftrunken vom Sofa auf, er hatte scheinbar eine gute Orientierung, denn er lief trotz Dunkelheit Richtung Tür. Anneliese wurde langsam panisch, denn ihr Schlüssel klemmte! Gerade in der letzten Sekunde, der Bräutigam stand schon einen Meter vor ihnen sprang die Tür auf. Sofort stürzten Anneliese und Jenny hinaus und rannten sie Straße hinunter. Am Ende der Straße verabschiedeten sie sich. Anneliese ging nun nach Hause, der Mond schien hell. Als sie zuhause angekommen war empfing sie ihre Mutter schon fast unter Tränen. Sie hatte sie so vermisst. Anneliese erzählte ihr nun alles. Ihre Mutter machte ein Gesicht das sie noch nie bei ihr gesehen hatte und schrie: „Weißt du nicht das dass unsere Verwanden sind, die vor vier Jahren kurz vor ihrer Hochzeit getötet wurden. Du sollst darüber keine Witze machen!“ Anneliese wurde blass sagte „Gute Nacht“ und ging ins Bett. Lange lag sie wach und grübelte über die Worte ihrer Mutter nach. Jenny hatte sie seitdem nie wieder gesehen.

 
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